Spatenstich am 23.06.2022
Dank grossem Effort der für den Rückbau zuständigen Baufirma Jeker, Büsserach, konnte der Spatenstich für den Genossenschaftsbau
an der Hauptstrasse im Dorfkern am Donnerstagabend nach Termin vorgenommen werden.
Das Genossenschaftsprojekt umfasst den Bau von fünf 3.5-Zimmer- und zwei 2.5- Zimmerwohnungen.
Zudem soll im Parterre der Liegenschaft ein Laden mit Bistro Platz finden.
Genossenschaftspräsident Hans-Jakob Ammann durfte eine beachtliche Gruppe eingeladener Genossenschafter/innen und Baufirmenvertreter
sowie Familie Kilcher als ehemalige Besitzer des Grundstücks und der rückgebauten Gebäude begrüssen.
Ammann betonte, dass auf dem vom Bauschutt geräumten Areal ein Baukörper entstehen wird, der sich rücksichtsvoll ins Ortsbild einfügt.
Erwähnung fand auch das durch die Dendrochronologie bestimmte Fälljahr 1655 von Deckenbalken im Erdgeschoss.
Besonderen Dank richtete Ammann an Familie Kilcher für ihr grosszügiges Entgegenkommen gegenüber der Genossenschaft.
Rolf Borer, Architekt und Planer des Bauvorhabens, erinnerte sich an seine vielen und engen Beziehungen zur ehemaligen Liegenschaft,
wohnten doch einige Familienmitglieder für kurze Zeit im engen, verwinkelten Wohnteil des ehemaligen Bauernhauses, wo die teilweise tiefen
Decken ihn immer wieder zum Kopf Einziehen zwangen. Weniger ein Problem war dies für die Kinder der Spielgruppe, die für einige Zeit auch
im Gebäude daheim war, allerdings mussten die Leiterinnen im Winter in den Holzofen einfeuern, um nicht zu frieren.
Im ehemaligen Ökonomieteil richtete sich auch die Raiffeisenbank ein, zum Bedauern der Himmelrieder/innen leider nur für kurze Zeit.
Als im September 2018 ein Brand den Wohnteil weitgehend zerstörte, fasste die Familie Kilcher den Entschluss, das beschädigte Gebäude nicht
wieder aufzubauen. Dies war für Borer der Zeitpunkt, sich mit der Zukunft und den architektonischen Möglichkeiten eines Neubauprojekts zu befassen.
Um allfällige schlechte Steine aus der Vergangenheit auszuräumen, hatte der Genossenschaftsvorstand die zwei Pfarrherren Stéphan Barth, ref.
und Ignacy Bokwa, röm.kath. um eine Einsegnung gebeten.
Es bestehe die Chance, mit der Wohngenossenschaft eine neue Heimat entstehen zu lassen, meinte Pfarrer Barth, wie bei den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus.
Eskönne eine gute Durchmischung entstehen zwischen Jung und Alt. Auch der geplante Laden und das Bistro könnten die Gemeinschaft stärken.
«Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen», zitierte Pfarrer Bokwa Psalm 127. In diesem Sinn bitte er Gott um den Segen für alle,
welche dieses Haus konzipiert haben und für alle, die daran bauen.
Es folgte der «Spatenstich» nicht mit dem Spaten, sondern zeitgemäss mit der Baggerschaufel, ausgeführt von Marcel Jeker, dem Firmenchef selber.
Noch rechtzeitig vor den ersten Windböen und Regentropfen blieb Zeit zum Anstossen beim Apéro und für angeregte Gespräche. Ein weiterer wichtiger
Schritt auf dem Weg zur Realisierung der Wohngenossenschaft Himmelried konnte zur Zufriedenheit aller gemacht werden.